Voyeur
Nur eine winzige Bewegung trennte Bea von ihrem ersten, genussvollen Orgasmus des Abends. Und als diese letzte kleine Bewegung, kunstvoll ausgeführt, die Lawine ins Rollen brachte, erfüllte sie mit ihrem Stöhnen die Wohnung auf eine Weise, die jedem Nachbarn die Röte der Scham ins Gesicht getrieben hätte, hätte man sie denn hören können. Oder hat man sie tatsächlich hören können? Wir wissen es nicht. Wir wissen nur, aus Erfahrung, dass Bea bei den nächsten Höhepunkten die Lautstärke ihrer Sinfonie sicher nicht nach unten korrigieren wird.
So liegt sie nun da, den Oberkörper nur durch das zarte Hemdchen vor der Umwelt geschützt. Ihre untere Körperhälfte dagegen entblößt und allen Reizen ausgesetzt. Die brünette Frau lächelt zufrieden, und als die Finger ihren Mund wieder verlassen, greifen sie sogleich mit ihresgleichen den besagten Stoff, um auch den Rest ihres Körpers zu entblößen. Der String, mittlerweile auf dem Teppich vor dem Tisch, wird vom fallenden Hemdchen begraben. Auf der Couch herrscht natürlich kein Stillstand.
Nur Momente nach der ersten Eruption werden neue Pläne geschmiedet. Pläne, wie der nächste Akt zu vollführen ist. So rutscht der warme Po auf dem weichen Leder herum, und die Füße unserer Akteurin finden Halt an der Tischkante. Den Kopf legt sie, gebettet in die brünetten Haare, an die Lehne, während ihre Augen vergeblich ein Ziel an der Decke suchen. Die Hände hingegen finden sehr wohl ihr Ziel. An den Brüsten, und an der wundervoll feuchten, sanft geschwollenen Zone ihrer höchsten Empfindsamkeit.
Das Spiel ihrer Finger könnte einen Pianisten neidisch werden lassen. Versteht sie es doch meisterhaft, mit dem Zusammenspiel der Fingerkuppen und ihrer Haut sich selbst Töne zu entlocken, die man diesem Gesicht nie zugetraut hätte. Das Spektrum der Töne, die nun das Erbe des Stöhnens antreten, wird um ein Schmatzen erweitert, das auch ohne das zugehörige Bild für Erregung sorgen dürfte. Wir alle wissen, dass Béatrice bei einer derartigen Behandlung nicht lange aushalten wird.
Warum sollte sie auch? Was spricht dagegen? Nichts. Als treuer Beobachter dieser Darbietung erwarten wir schon voller Neugier das Ende des zweiten Aktes, und werden sicher auch dieses Mal nicht enttäuscht. Die prallen Schamlippen, die harten Brustwarzen, der sich immer schneller hebende und senkende Bauch. Und wieder dieses lustvolle Stöhnen, Keuchen, es ist fast ein Wunder, dass die Fenster nicht alle beschlagen. Bei soviel Feuchtigkeit. Dagegen wird das Leder nun mit dem Nektar bekannt gemacht, der langsam aber sicher die Höhle der Begierde verlässt.
Dabei, sobald er zutage tritt, der Schwerkraft folgend über ihren Anus läuft, und schließlich, vielleicht ein wenig widerwillig, den Körper endgültig verlässt. Neugierig betrachtet die Frau nun ihr eigenes Spiel. Ein wenig vom Nektar erfährt Gnade, und darf sich auf den Brüsten niederlassen. Um sogleich wild verrieben zu werden. Die Brustwarzen wachsen immer praller, und man darf sich zurecht fragen, ob dabei nicht irgendwann Schmerzen empfunden werden. Wenn auch lustvoller Art. Aber noch während wir uns dies fragen, werden wir durch einen lauten Schrei überrascht, denn die Brünette lässt ihrem zweiten Höhepunkt freien Lauf.
Mit beiden Händen übereinander reibt sie zwischen engen Schenkeln auf ihrer Scham. Und hält immer wieder inne, um kurz darauf nochmals hin und her zu reiben, begleitet von wundervoll lustvollem Stöhnen. Der Beobachter mag an dieser Stelle für eine kleine Pause dankbar sein, aber auch da werden wir von Bea enttäuscht. Denn die Frau legt sich rücklings auf die Couch, und streckt ihre trainierten Beine in die Luft. Die Zwillinge, Verzeihung, die wohl bekannte Kombination aus Mittel- und Ringfinger gleitet sogleich wieder in ihren Liebestunnel ein und möchte dort vor lauter Lust am liebsten versinken.
Möchten wir dies nicht auch?Was uns als treue Zuschauer aber dann doch heißkalt erwischt, ist die Tatsache, dass Bea mit der freien Hand, die für gewöhnlich ihre Brüste und/oder ihre nimmersatte Perle zu verwöhnen weiß, den Po umrundet und die Fingerkuppe des Zeigefingers frech an ihrem Po neckt. Ein Zustand, der natürlich nicht lange anhält. Denn so wie die Zwillinge gekonnt den Liebestunnel und somit auch den ganzen Körper dieser beneidenswerten Frau, ja geradezu den ganzen Raum mit Erregung füllen, so sorgt die Fingerkuppe nun, benetzt vom Nektar, und umschlossen vom Anus, für einen Schub der Erregung, der auf ein grandioses Finale des dritten Aktes dieses Stückes hoffen lässt.
Nicht nur der visuelle, sondern auch der akustische Teil des Stücks ist ein Erlebnis. Letzterer auch für die Nachbarn, deren potenzielle Teilnahme wir zuvor schon angefragt haben. Was diese aber definitiv nicht erleben werden, ist das, und dies sei durchaus angemerkt, seltene Schauspiel, dass sich uns nun bietet als Bea nicht nur mit dem erhofften Zucken und Stöhnen ihren Höhepunkt auslebt, sondern auch durch mehrere kleine Schwalle ihren Liebesnektar aus ihrer Vagina entlässt, der erst auf dem Zeigefinger an ihrem Po und dann auf dem Leder sich niederlässt, so als wolle er unmissverständlich klar machen, wessen Revier dies hier ist.
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